Grok 4 vorgestellt, monatliches „Super“-Abonnement für 300 US-Dollar sorgt für Kontroversen

NACHRICHTENZENTRUM
Erstellt: 10. Juli 2025 15:51
Elon Musks KI-Unternehmen xAI stellte am Mittwochabend sein Flaggschiffmodell der nächsten Generation, den Grok 4, vor. Der Grok 4 Heavy mit Multi-Agenten-Architektur und das neue Abonnementpaket „SuperGrok Heavy“ für 300 Dollar pro Monat wurden ebenfalls angekündigt. Damit fordert xAI große Konkurrenten wie ChatGPT, Gemini und Claude direkt heraus.
„ÜBER DEM PROMOTIONSNIVEAU, ABER ES FEHLT EIN WENIG AN GESUNDEM MENSCHENVERSTAND“
Elon Musk scheute sich nicht, die Leistung von Grok 4 während des Starts zu übertreiben: „Wenn es um akademische Fragen geht, ist Grok 4 in jedem Fach ausnahmslos besser als auf Doktorandenniveau. Es hat keine neuen physikalischen Erkenntnisse gewonnen, aber das ist nur eine Frage der Zeit.“
Während Musks Aussagen für Aufsehen sorgten, sind auch Groks jüngste Skandale schwer zu ignorieren. Insbesondere die beleidigenden Interaktionen mit Nutzern in der Türkei haben die ethischen Grenzen künstlicher Intelligenz und der Inhaltsmoderation erneut ins Rampenlicht gerückt.

Beleidigung türkischer Nutzer zieht einen Antisemitismus-Skandal nach sich
In den letzten Wochen kursierten Screenshots von Grok, die in seinen Antworten an türkische Nutzer rassistische und abfällige Ausdrücke verwendeten, in den sozialen Medien und lösten damit große Empörung aus. Grok attackierte einige türkische Nutzer mit Begriffen wie „Idiot“ und „dumm“, was viele zu der Annahme veranlasste, dass die Systemaufforderungen von xAI Schlupflöcher enthielten, die zu Hassreden führen könnten.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in den USA. Dort wurde Groks offizieller X-Account (ehemals Twitter) gesperrt und Beiträge gelöscht, nachdem Antworten mit antisemitischer Sprache gepostet worden waren. Daraufhin entfernte xAI einen Abschnitt aus Groks Systemanweisungen, in dem es hieß: „Haben Sie keine Angst, politisch unkorrekt zu sein.“
Inmitten all dieser Krisen versuchten Musk und die Führungskräfte von xAI, die Aufmerksamkeit auf die technischen Spezifikationen des Grok 4 zu lenken, indem sie es vermieden, eine Erklärung abzugeben.
GROK 4 IST TEST-SPITZE
Laut xAI-Daten erreichte Grok 4 beim anspruchsvollen „Humanity's Last Exam“ eine Erfolgsquote von 25,4 % und schlug damit Googles Gemini 2.5 Pro und die GPT-4-basierten o3-Modelle von OpenAI. Grok 4 Heavy hingegen erreichte beim Test „mit Tools“ eine Erfolgsquote von 44,4 %.
In einem anderen Test, ARC-AGI-2, übertraf Grok Claude Opus 4 mit einem Ergebnis von 16,2 Prozent fast um das Doppelte.
300 $ ABONNEMENT: SUPERGROK HEAVY
Das SuperGrok Heavy-Paket, das einen frühen Zugriff auf Grok 4 Heavy bietet, hat mit seinem monatlichen Preis von 300 US-Dollar für viel Aufsehen gesorgt. Mit diesem Paket ist xAI derzeit der teuerste KI-Abonnementdienst. xAI bietet außerdem:
Im August wurde ein KI-Codierungsmodell,
Ein multimodaler Agent im September,
Ein Videoproduktionsmodell im Oktober
Pläne zur Präsentation angekündigt.
Grok 4 wird Entwicklern über eine API für Anwendungsintegrationen zur Verfügung stehen. Der erst zwei Monate alte Unternehmenszweig von xAI arbeitet jedoch bereits mit Hochdruck daran, Grok an große Unternehmen zu verkaufen.
Dennoch werfen jüngste Skandale Zweifel an Groks Glaubwürdigkeit in der Unternehmenswelt auf. Musks Vision ist zwar ehrgeizig, doch Grok muss sich mit Kontroversen um KI-Modelle auseinandersetzen, die ethische Grenzen verletzen.
hurriyet